Mittwoch, 8. April 2009

Jus in corpus - Alte und Neue Männer oder die Erneuerung der alten Männermacht auf Erden

Aids in Afrika und Aufklärung

Auf einem konservativen Blog zur Erneuerung alter Werte, die nicht unbedingt die aller in den Patriarchaten der Welt entwerteten Frauen sind, schaut mich das Gesicht eines glattwangigen jungen privilegierten Mannes an, der als der orthodoxe Bischof Hilarius Alfejew von Wien vorgestellt wird und den Papst gegen die Medienschelte wegen seiner Äusserungen zum Kondom in Afrika in Schutz nimmt. Es heisst daselbst, der Papst sei der einzige unter den führenden Kräften des Westens, der noch nicht der political correctness verfallen sei. Das muss er auch nicht, denn er vertritt gemäss Codex Juris Canonici eine ältere Correctness, die nicht mehr für alle Frauen Gesetz ist, seit die Frauenbewegung im letzten Jahrhundert
die Theologie aus dem Strafrecht für Frauen verbannen konnte – aber für wie lange wohl?

Denn auch die Frauenbevormundung durch die Männermoral ist noch in vielen Köpfen intact und korrekt und kann jederzeit wieder Gesetz werden. Weshalb der Dialog mit dem Islam gepflegt wird, nicht nur in linken Sympathisantenkreisen, auch bei der Konkurrenz geniesst ist die Unterwerfung der Frau unter den pater familias noch keinen zu schlechten Ruf unter den Gottesmännern. Ja bei den Neuen Rechten Männern, denen die Frauen in wichtigen politischen Positionen ein Ärgernis sind, wird der Ruf nach alter Ordnung immer lauter. Und unter den Puffbrüdern, deren Zahl Legion ist, ist der Harem und das sexuelle Gewaltrecht des Moslems eh ein Stein des Anstosses.

Mit dem Islam kommt der Gottesstaat zurück in seinen schlimmsten Formen, die man in Europa überwunden glaubte. In Lateinamerika müssen immer noch Millionen Frauen unter dem Kreuz katholischer totaler Abtreibungsverboten leben und sterben. Auf Abtreibung auch nach Vergewaltigung steht zwar nicht die Todesstrafe wie in Deutschland im Dritten Reich, aber die Exkommunikation. Das heisst die Ächtung in der katholischen Gemeinschaft. Die Vergewaltigung ist noch nie mit Exkommunikation bedroht worden von dieser Kirche.

Nun tritt also der Papst als Heilsbringer in Afrika auf , wie immer gegen Verhütung, das ist nicht neu, neu ist nur, dass er die Rechtlosigkeit der Frauen in Afrika anspricht. Die Aussage wurde nur einmal im DLF durchgegeben, dann war Funkstille und alle stürzten sich aufs Thema Kondom. Da fühlt sich Deutschlands Puffbrudergesellschaft wohl im Innersten angesprochen...

Das Thema Aids in Afrika und Sexualaufklärung, die machtlos ist gegen die Seuche, die sowohl wissentlich (absichtlich - wie die reihenweise Infizierung von immer jüngeren Mädchen durch Vergewaltigerbanden, im Kongo, in Ruanda, im Sudan und so fort) wie auch "unwissentlich" verbreitet wird, ist gar nicht ernsthaft zu diskutieren, wenn man die sexuelle Gewalt ausblendet, die die Haupttriebkraft bei der Verbreitung dieser Pest Afrikas ist.

Die Gewaltprimaten, die bereits Virusträger sind z.B. als Bordellgänger in den Städten, aus denen sie das Virus dann massenhaft in die Dörfer einschleppen, wo keine Frau, auch wenn sie gewarnt ist und weiss, was der Mann nach Hause bringt, sich ihm entziehen kann - es gibt Dörfer, in denen nur noch Frauen leben, die infiziert und sagen, dass es die Männer nicht schert, ob sie sich auch ansteckten - werden auch mit Kondom kein Homo sapiens.

Vergewaltigung auch von Kindern ist eine der Hauptverbreitungsarten der Seuche, die eigentliche Seuche ist die Gewalt selber, dagegen hilft keine Ermahnung des schwächeren "Partners" zur Treue. Die Stärkeren kümmert das nicht, oder wer glaubt denn, dass ein Sexualgewaltbrunstling, der sich kleine Mädchen zur Triebbefriedigung sucht, nach den Infizierung des Opfers denkt?. Eine dumpf brodelnde Gewaltmaschine mit Kondom bleibt eine Gewaltmaschine (Primat ist vielleicht noch zu schmeichelhaft).

Dass Gewaltverhalten durch Verhütungsmittel gemildert oder "human" wird, ist eine ganz besonders perverse Vorstellung. Was aber nicht gegen Verhütung spricht. Es geht ja beim kirchlichen Kondomverbot um die Verhinderung von Verhütung. In der ZEIT stand mal vor vielen Jahren ein Artikel unter dem Titel "Es war ein arges Kreuz", in dem eine alte Frau ihr Leben als katholische Ehefrau an der Seite eines durchaus gesellschaftsfähigen Gewaltprimaten ohne Verhütungsmittel schilderte und wie sie von den Beichtvätern jeweils aufgefordert wurde, zu beten und das Verhalten des Gewaltprimaten zu erdulden, der in einen Käfig gehört hätte, statt ihr ein Kind nach dem anderen aufzunötigen (sog. "vitale Vermehrungsart" nach den Neuvölkischen)

Die Verfasserin des Artikel meinte dazu, wenn die Frau die Pille gehabt hätte, dann hätte das eine bessere Ehe geben können. Was für eine verkommene Vorstellung, dass eine Pille aus einem Gewaltprimaten ein humanes Wesen macht. Natürlich hatte die Pille sie vor den dauernden ungewollten Schwangerschaften geschützt, aber aus es hatte keine humane Beziehung aus dem Gewaltverhältnis gemacht. Da hätte nur Scheidung geholfen. Die ja auch verboten war in diesen Kreisen. Der Zirkel schliesst sich.

Auch bei linken Gutmenschen finde ich den Gewaltfaktor, wenn’s um den in Afrika aktivsten Virusverbreiter, den afrikanischen Mann geht, der sich wie Onkel Joe das Recht, nach dem Puff seine Frauen anzustecken, nicht nehmen lässt, meist schön sorgsam ausgeblendet, wenn's um die Seuche in einem Entwicklungsland geht, wo die umsorgten Migranten herkommen. Die Träger und höchst skrupellosen Verbreiter des Virus werden bedauert, man will ihnen doch ihren Spass an der Erniedrigung des Menschen im Bordell und der Vielweiberei nicht verderben, auch der sexuelle Spass an den Kindern wird, wenn überhaupt nur kurz erwähnt, verbrämt und neutralisiert, keineswegs kriminalisiert. Alle Aidsverbeiter gelten als Opfer.

Ich kenne zwar keine Aufforderung zur sexuellen Gewalt durch noch so blauäugige Aufklärungsversuche, aber auch keine Verurteilung der Virusträger und Verbreiter. Auf der einen Seite die katholische Kirchenmännermoral, die zwar Alarm schlägt gegen Abtreibung auch nach Vergewaltigung (sehr christlich), aber noch nie die eheliche Gewalt angeprangert hat, die dem katholischen Fruchtbarkeitskult als das kanonische Jus in corpus unantastbar war. Nur nach der Frauenbewegung hat man sich dort ein wenig Rhetorisches gegen Gewalt gegen Frauen abgerungen. Offiziell existierte die eheliche Gewalt gar nicht, die heute strafbar ist. (Seit wann und dank wem!)

Sogar der Papst hat übrigens die rechtlose Situation der Frauen in Afrika angesprochen, die diesen Gewaltverhältnissen ausgeliefert sind. Hier irrt Benedikt nicht. Er ist für uns zwar nicht gerade die glaubwürdigste Instanz in Sachen Frauenrechte, aber wie seine linken Kritiker die Seuche der Sexualgewalt mit dem Mäntelchen des Verständnisses verkleiden, ist nicht nur zum Lachen, es ist zum Erbrechen.

Die alte religiöse Patriarchenschule (mit ihren vielen heimlichen Pädosexuellen im Schutz der Sakristeien), die schon viele Frauen begraben hat, die an den Kirchengesetzen krepierten, hat die sexuelle Gewalt gegen Frauen und Kinder verschämt ausgeklammert aus ihrem Sündenkatalog und wo es immer ging vertuscht (welches Mädchen oder welcher missbrauchte Knabe wäre je durch den Pfarrer geschützt worden vor Vater oder Pfarrer), aber die neue line Machokultur der Bordell-Legalisierer verherrlicht dagegen die sexuelle Gewalt ganz offen und schamlos. In der Ramboliteratur ist sie allgegenwärtig, in der Täterschutzjustiz ist die Gewaltsympathie die juristische Norm, der Frauenverkauf ist globalisiert, auf der Mattscheibe ist das Puff voll salonfähig, und wer das nicht goutiert, ist "prüde". Auch die Legalisierung der Pädokriminalität als Teil der Gewalttoleranz ist noch in der EU spruchreif.

Wenn der Protest gegen die Kirchenmoral von der Seite der Globalisierer des totalen Bordells kommt, das von linken Ideologen propagiert, aber nicht nur von linken frequentiert wird, dann ist er nur die brutale offene Kehrseite der alten verschwiegenen Heuchelei. In einem Punkt bin ich mit Benedikt einig: dass die Homosexualität keine Eherechte beanspruchen muss. Denn die Sexualität muss nicht privilegiert werden, wieso sollen homosexuelle Beziehungen den Rechtsschutz der Ehe geniessen, den auch nicht jedes gleichgeschlechtliche Freundespaar haben muss, das keine sexuellen Beziehungen hat, aber zusammen wohnt. Was heisst da Eherecht, das primär dem Schutz des Nachwuchses gilt. Auch dem Schutz der Mütter. Die waren ohne das Letzte in der linken Gleichheitsideologie, eheliche Verantwortung der Väter galt als reaktionär, und nun soll das, was für Frauen reaktionär war, plötzlich der Clou des Fortschritts sein für zwei Männer, die für ein Kind besser sein sollen als die Mutter... Das ist das moderne Vaterrecht im Gewand der Gleichheit, das gegen die Mütter zuschlägt und sie ihrer Kinder beraubt.