Montag, 22. Juni 2009

Kinderschutz: Ein finsterer Winkel der britischen Gesellschaft

GB: Pädokrimineller Wiederholungstäter wird endlich verurteilt 22.6.09


http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/baby-p/5258941/Paedophile-step-father-of-Baby-P-faces-life-in-jail-for-raping-two-year-old-girl.html

1.Mai 2009. In England wurde ein 32jähriger Wiederholungssexualverbrecher von der Jury für schuldig befunden, als Stiefvater eines zweijährigen Mädchens das Kind sexuell missbraucht zu haben, nachdem er bereits einen kleinen Knaben, Peter, 2007 sexuell Tode gequält hatte, und das über Monate. Er muss jetzt mit lebenslänglicher Haft rechnen. Die Verhandlung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Das jetzt vierjährige Mädchen ist das jüngste Opfer des Sexualunholds, der noch weitere Verbrechern dieser Art vorzuweisen hat. Der Fall erregte landesweit Aufsehen, Sozialarbeiter wurden entlassen, die Kinderschutzorganisation NSPCC äusserte ihren Abscheu - das sei der widerwärtigste Fall von Kindesmissbrauch, der ihnen je bekannt geworden sei.

Das Opfer stand bereits seit 2006 auf der Risikoliste unter der Kategorie "Verwahrlosung" bei einer Jugendbehörde, Haringey Council. Die unter Beschuss geratene Behörde war schon wegen ihres Verhaltens im Fall des zu Tode gequälten Babies Peter in heftige Kritik geraten. Zur Zeit, als der kleine Peter starb, war er von Läusen befallen, hatte einige gebrochene Rippen und eine Wirbelsäule, die wie ein Gelenk klappte. Das Paar und ihre Vermieter Jason Owen, werden voraussichtlich später in diesem Monat verurteilt. Die Mutter hatte nichts gegen die Verbrechen ihres Freundes unternommen und zugeschaut. Auch der Vermieter als Mitwisser unternahm nichts. Das Kind musste sterben, obwohl es bereits im Kinderschutzregister stand.

http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/baby-p/5257895/Baby-P-death-provoked-storm-of-criticism.html

Der zu Tode gequälte Knabe erhielt niemals die dringend benötigte Hilfe von Seiten der Kinderschutzexperten, aber der Fall wirbelte weithin Staub auf. Seit die Todesumstände ans Licht kamen, gab es intensive Überprüfungen, alle wurden unter die Lupe genommen, von den Sozialarbeitern bis hinauf zum Kabinett, es gab mehrere Entlassungen bei den Behörden.

Der Fall habe ein Licht in die finstersten Winkel der britischen Gesellschaft geworfen, schreibt der Telegraph. Etwa drei Kinder sterben wöchentlich infolge von Missbrauch und Misshandlung, wie die schockierten Parlamentarier schon im Dezember erfuhren, aber die grösste Kritik provozierten die lokalen Behörden. Was die Sache noch schlimmer machte: dass es sich bei Peter um dieselbe Behörde handelte, die schon unter Kritik geraten war wegen, weil sie den Mord der acht Jahre alten Victoria Climbie 2000 nicht verhindert hatte.

Der Knabe, der im August 2007 starb, hatte mehr als 50 Verletzungen erlitten trotz 60 Besuchen vom Sozialarbeitern, Ärzten und der Polizei über einen Zeitraum von acht Monaten. Nach einem Old Bailey Prozess im November stellte sich heraus, dass niemand von der lokalen Behörde zurückgetreten war oder entlassen wurde wegen des Versagens bei der Tragödie von Baby Peter. Sharon Shoesmith, die Leiterin des Kinderdienstes von Haringey, sagte damals: Es gab keine Anlass dazu, dass irgendjemand seinen Job verlieren sollte.“

Dr Sabah Al-Zayyat, ein Pädiatrist, der die gebrochenen Rippen von Baby Peter und den gebrochenen Rücken einige Tage vor seinem Tod nicht zur Kenntnis nahm, und die Familie GP Dr Jerome Ikwueke wurde die Praxislizenz entzogen vom General Medical Council. Es wurden auch einige Sozialarbeiter entlassen, deren Berufsbild seitdem stark beschädigt ist. Das Bild des zu Tode geschlagenen Babies, das in seinem blutigen Kot liegt, wird Sozialarbeiter und Politiker in GB noch lange verfolgen.

http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/baby-p/5257895/Baby-P-death-provoked-storm-of-criticism.html