Dienstag, 2. Juni 2009

UNICEF-Report 2009: Jährlich 220 Millionen Kinder Opfer sexueller Gewalt

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(PR-inside.com 02.06.2009 13:17:03) Berlin (AP) Weltweit werden jedes Jahr mehr als 220 Millionen Kinder und Jugendliche Opfer sexueller Gewalt. Dies geht aus dem UNICEF-Report 2009 vor, den die Kinderhilfsorganisation am Dienstag in Berlin vorstellte. «Die Verbreitung kinderpornografischer Bilder über das Internet verletzt die Würde der Kinder ein weiteres Mal. Ziel muss es sein, entsprechende Seiten abzuschalten», forderte UNICEF-Geschäftsführerin Regine Stachelhaus. Insbesondere arme Kinder aus Entwicklungs- und Schwellenländern seien von Kinderprostitution und Kinderhandel bedroht, betonte Stachelhaus. Nach UNICEF-Schätzungen werden allein auf den Philippinen bis zu 100.000 Kinder als Prostituierte ausgebeutet. Seit kurzem floriere dort zudem das Geschäft mit Kinderpornografie. In Internetcafés würden Kinder angesprochen und mit Geld als Fotomodel gelockt. «Die demütigenden Bilder landen umgehend im Netz», sagte Stachelhaus. UNICEF-Botschafter Roger Moore forderte eine verbesserte Zusammenarbeit von Polizei, Strafverfolgern und Nichtregierungsorganisationen. «Außerdem müssen die Tourismusindustrie und Internetanbieter dafür verantwortlich sein, Kinder zu schützen», sagte der 81-Jährige, der sich seit 18 Jahren für Kinderrechte einsetzt. Zwtl: Internationale Zusammenarbeit ungenügend Stachelhaus kritisierte die länderübergreifende Zusammenarbeit der Polizeibehörden als unzureichend. Lediglich 36 Staaten, darunter auch Deutschland, arbeiteten mit der Interpol-Datei zusammen, die weltweit kinderpornografische Bilder zur Strafverfolgung auswertet. «Um Kinder wirksam zu schützen, sind vor allem mehr Informationen über die Verbrechen und die Täter notwendig», sagte Stachelhaus. Sie forderte die Bundesregierung auf, ihren Aktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen weiterzuentwickeln. Hierzu gehörten die technische Sperrung kinderpornografischer Seiten im Internet und eine verbesserte Ausstattung der Strafverfolgungsbehörden. Opfer müssten zudem vor Abschiebung geschützt werden. Stachelhaus forderte eine ressortübergreifende Koordinierung des Kinderschutzes.