Donnerstag, 2. April 2009

Im Wunderland von Donald Duck und Ronald Reagan

Konservatives Wunderkind

Ein 13 jähriger „flösst den Republikanern neue Hoffnung ein“ lesen wir in der NZZ am Sonntag, es ist vor dem 1. April.

Ein sog. Wunderkind namens Jonathan Krohn, das noch vor dem Stimmbruch ist, soll die konservativen aus dem Tief holen. Gibt’s noch eine Zugabe? Ein amerikanischer Heino?
Der Präpubertand habe mit 13 „Jubelstürme“ geerntet auf einer republikanischen CPAC-Konferenz. Er hat auch schon ein Buch geschrieben und definiert die konservativen Werte für die Erwachsenenwelt, die auch Sarah Palin gewählt hat. Er erklärt den erwachsenen Frauen, dass sie nicht abtreiben dürfen und dass das befruchtete Ei die Personrechte hat, die ihnen offenbar fehlen.

Das präbubertäre Wunderkind ist die konservative Kehrseite der 68er Pubertanden, die auch der Generation ihrer Eltern den Marsch blies und in Deutschland generell alle Erwachsenen als Nazis behandelte.

Auch in Afghanistan erklären präpubertäre Söhne ihren Müttern, was sie dürfen und was nicht. Nach dem angeblichen Sieg über die Taliban ging der Terror der jugendlichen Inhaber der Herren-Rechte im Haus und auf der Strasse gegen Frauen weiter. Grüne Früchtchen, die noch nicht trocken hinter den Ohren sind, machen ihren Müttern die Moral.

Der amerikanische Frauenmoralinstruktor Jonathan ist dagegen gut erzogen, der Knabe hört seit seinem achten Lebensjahr die Radiosendungen von William Bennett, ehemals Erziehungsminister unter Reagan, und moderiert seit 2006 ein eigenes Radioprogramm, eine Bibelsendung für Kinder, wie die NZZ mitteilt.

Das heisst, er kommt aus dem Milieu, das auch gerne Embryos als Personen auftreten und sprechen lässt. Erzogen in einem baptistischen Elternhaus und daselbst unterrichtet, lernt er nun auch Arabisch, erfahren wir noch von der NZZ am Sonntag, die das ohne jede Ironie mitteilt. Der Artikelschreiber scheint beeindruckt zu sein.

Das könnte sich ja noch als recht nützlich erweisen neben der fundamentalen Bibelmoral für die Frauen, vielleicht lernt er auch gleich etwas Scharia mit dazu, dann kann er seine Instruktionen für die Frauenwelt noch erweitern um die islamischen Perspektiven für das Frauenleben in den USA.

„Ein republikanischer Kandidat für den Gouverneursposten in Georgia möchte ihn als Berater verpflichten.“

Die Infantilisierung der Welt schreitet voran, die Donald Ducks sind mitten unter uns, und zusammen mit den Duckmäusern vor dem Islam bereiten sie den Boden für eine noch schönere Neue Welt.

Wenn Wunderkind dann erst Gouverneur ist und hinterher Obama ablöst, können die Frauen ihr blaues Wunder erleben. Aber dann sind sie wirklich selber schuld.



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