Sonntag, 22. März 2009

Mehr Menschenrecht statt Sozialarbeit

Geschlechtstabu und Gewalttabu

"Jungen brauchen nicht mehr männliche, sondern mehr menschliche Vorbilder" A. Schwarzer » mehr
http://www.welt.de/welt_print/article3382633/Die-Tat-eines-Frauenhassers.html WELT 16-3-2009

Schwarzer ist wieder mal etwas schwach im Denken, wie immer wenn sie nicht gerade irgendwo anders abschreibt und nachschreibt. Die Plagiatorin vom Dienst an der linken Gleichheitsideologie hat zwar ganz richtig mitbekommen, dass die Gewalt, insbesondere die Gewalt gegen Frauen weltweit männlich ist, die Gewalt der Amokläufer ist exklusiv männlich (wie auch die der Lustmörder , aber sie ist nicht in der Lage, daraus Schlüsse zu ziehen, sondern schliesst aus der Häufigkeit der männlichen Gewalt auf die besondere Eignung von Männern für die „Partnerschaft“ in der Kleinkinderbetreuung nach dem Motto: Mütter sind erstens austauschbare Bezugspersonen und zweitens sind Männer die besseren Mütter. Dies vorweg zur Erinnerung an den Hintergrund ihrer neusten Erkenntnisse zum jüngsten Amoklauf in Winnenden.

Sie irrt durchaus nicht, wenn sie das Motiv in der Frauenfeindlichkeit der sexistischen Gewaltpropaganda durch Porno und Killerspiele etc. erblickt, dass hier eindeutig in der gezielten „Hinrichtung“ der Mädchen und Lehrerinnen zum Ausbruch kam. Die Brutalisierung der medialen und der digitalen Welt durch Gewaltporno und die Verherrlichung von extrem frauenfeindlichen Fantasien, die jeder Schüler im Internet anreichern und ausleben kann, lässt sich nicht wegdiskutieren, obwohl die Versuche, die Gewaltverherrlichung und Wirkung von Killerspielen und Killerfilmen herabzuspielen, so verbreitet ist wie diese Produkte.
Als man vor Jahren im „Beobachter“ lesen konnte, dass ein Krimineller einer Frau die Brüste abgeschnitten hatte, nachdem der das in einem Pornovideo gesehen hatte, bleiben die Abwiegler nicht aus, die den Lesern versicherten, das Vorspielen und das nachmachen habe nichts miteinander zu tun. Die pure Behauptung ersetzte die Beweisführung. Selbst ein Geständnis des Täters, der abgab, was er nachmachte, half nichts, das Interesse an der Verharmlosung der Gewaltanimation ist stärker, denn sie scheint weitverbreitete Bedürfnisse zu bedienen. Die Reizschwelle ist ständig gestiegen, geben selbst die Filmemacher zu.

Im Radio DRS gab es vor Jahren eine Diskussion über den Film Natural Born Killers“ und die Frage, ob man dergleichen überhaupt zeigen solle und ob er nicht „Jugendliche“ zur Nachahmung animiere und abstumpfe. Anwesend in der Runde war ein Wolfram Knorr, den der Gedanke an ein Verbot aus der Fassung brachte, er stammelte ganz stammelte: „Das goht doch nit, das goht doch nit.“ Es goht nit, dass irgendetwas an Gewaltverherrlichung verboten wird. Berichte über Gewalttaten sind etwas anderes als Gewaltverherrlichung, letztere wird gern mit dem Argument, dass es doch die Realität sei, verteidigt. Aber es gibt gewisse Unterschiede zwischen einer sadistischen und einer abschreckenden Intention der Gewaltdarstellung, die diskutabel ist. Für sog. „Libertäre“ ist eine Einschränkung von Gewaltanimation viel unerträglicher als alle Taten zu denen letztere anstiftet.

Jeder Fahnder nach Kinderpornographie im Internet weiss, wie unerträglich das Material ist für einen nicht perversen Menschen. Wer das Ausmass dieser Kriminalität kennt und beruflich damit befasst ist, weiss auch, welche kriminellen Konsequenzen es hat. Was aber bei der Kinderpornographie nicht offiziell bestritten wird, streitet man aber in bezug auf die „normale“ harte Pornographie ab. Sie gilt als tolerierbar, wer etwas dagegen hat, ist „prüde“. Hier hatte Schwarzer mit ihrer Kampagne gegen die Pornographie ihre Verdienste, auch wenn sie das Thema bei Andres Dworkin abgekupfert hat. Auch das war nicht ihre Idee, denn in den Anfängen ihrer Karriere hatte sie nichts gegen Porno.

Immer wenn die Pornokraten tangiert werden, eilt flugs ein Weiblein vom Herrendienst herbei und verteidigt ihre Herren, so Cora Stephan in der Zeit, die sofort Partei ergriff pro Porno gegen die Feministinnen. Vielleicht hätte sie ja gern mal in Deep Throat mitgespielt, wer weiss.
Nun zu den männlichen Vorbildern. Schwarzers Feststellungen zu den Medien, die die eindeutig gegen Frauen gerichtete Aggressionen dieses Täters verschweigen und vertuschen, sind zwar zutreffend, aber ihre Schlussfolgerung ist gelinde gesagt undurchdacht und stehen zudem in krassem Widerspruch zu ihrer sonstigen Partnerschafts- u. Gleichheits- Ideologie. Denn will sie nicht mehr Männer gerade in der Erziehung tätig wissen? Können sie nicht genauso gut mit Kindern umgehen wie die Frauen und besser als die Mütter? An wen denkt sie da, wenn sie „mehr Psychologen und Sozialarbeiter“ fordert. Mehr Männer? Mehr Männer im Kindergarten? Mütter wissen, warum sie misstrauisch sind.

Der grosse Fehlschluss bzw. die falsche Prämisse liegt in der Vorstellung, die Geschlechter seien von Natur aus gleich, nur durch “die Gesellschaft“ zu unterschiedlichen „Rollen“ erzogen, und man müsse sie nur umerziehen, damit sie wieder gleich werden. Dies ist der Schwachsinn, der allen Schwarzerschen ideologischen Denkmustern zugrunde liegt, als Versatzstück aus einem Satz von Beauvoir übernommen, den diese selber nicht mal in dieser deutschen reflexionsfreien Variante gemeint hat, sondern in einem Interview noch vor ihrem Tod widerrief, weil sie sah, wie unreflektiert er verstanden wurde. Schwarzer ist zu solcher Reflexion nicht fähig. (Eine Kritik des Beauvoirschen Transzendenzbegriffs – jenseits des Horizonts von Schwarzer – lieferte schon Cathrin Keller in ihrem Buch „From a Broken Web.)

Aber auch aus der Ungleichheit der Geschlechter folgt nicht, dass es kein Männlichkeitsvorbild gäbe, dass nicht kriminell gewalttätig ist und auf Sozialarbeit zu reduzieren wäre. „Mehr Menschlichkeit“ wird nicht durch mehr Sozialarbeiter in den Schulen herbeigezaubert, sondern nur mehr Kontrolle und mehr Grenzen für die Herrenfreiheiten schon im Schüler-Alter kann allenfalls etwas ausrichten. Aber diese Kontrolle ist nicht von Sozialarbeitern zu leisten, die als Täterversteher und -pfleger bekannt sind, berufsbedingt, sondern die Kontrolle hätte schon dort zu beginnen, wo die häusliche Herrenfreiheit etwa im patriarchalen Milieu total toleriert wird: die meisten Gewalttäter gegen Frauen kommen aus dem Moslemmilieu, Sexualdelinquenten sind als Pornokonsumenten notorisch, und die Toleranz gegenüber der Herrenmenschenmentalität im Moslemmilieu hängt auch mit der westlichen Sexistenmentalitiät zusammen, die den Ausverkauf der importierten Frauen im Puff ebenso goutiert und toleriert wie die Frauenversklavung in der moslemischen Importkultur. Auch Gewalttaten gegen Frauen von einheimischen ohne Migrationshintergrund haben einen ähnlichen Hintergrund wie die Gewalt gegen Frauen in der archaischen Männerkultur, wo diese Gewalt noch religiös legitimiert ist.

Sozialarbeiter helfen da nicht, sie verschleiern die Gewaltverhältnisse eher noch. Es brauchte Männer, die kriminellen Geschlechtsgenossen Grenzen setzen, nicht noch mehr Verständnis entgegenbringen. Unter den Sozialarbeitern finden sich eher die Täter-Sympathisanten, die sich mit ihrer Klientel identifizieren. Bei Gewalt in den Schulen mehr Polizei statt Täterschützer vom Dienst würden wir sagen. Gegen das linke Geschrei von „Law and Order.“ Nicht die Sozialarbeiter sind die primär männlichen Vorbilder, sondern Männer, die in der Lage sind, die Opfer der Gewalttäter auch zu schützen, d.h. die nötigen Grenzen zu setzen.

Für mehr „Menschlichkeit“ sorgen hiesse hier zunächst die elementare Durchsetzung der Menschenrechte – und das hiesse Opferschutz statt Täterschutz. Hiesse mehr Gesetzeskraft als Sozialarbeit. Wer andere bedroht, gehört entfernt von der Schule statt betreut und gehätschelt von einem Gewaltdelikt zum andern. Kontrolle hätte für alle zu gelten, im Falle von „Migrantionshintergrund“ wäre die Ausweisung zu regeln, aber auch die Kontrolle von Gewalt“spielen“ und Pornoanleitung zum Frauenverkauf und Kindesmissbrauch allgemein. Dazu braucht es männliche Vorbilder, die willens und in der Lage sind, mit dem linken Täterschutz Schluss zu machen. Politiker, Polizisten, Pädagogen, die sich nicht mit den Tätern identifizieren, sondern die Opfer verstehen.

Juristen, die Menschlichkeit gegenüber den Opfern walten lassen und die Unmenschlichkeit der Täter ächten. Weniger Sozialarbeiter und mehr Männer, die in der Lage sind, die Opfer zu schützen. Aber von solchen Vorbildern weiss die linke Gleichheitsideologie nichts. Als Vorbilder und Gegenbilder zum kriminellen Mann fallen Schwarzer nur die Sozialarbeiter ein. Andere Männer als Täter und Täterversteher scheint sie nicht zu kennen. Aber die gehören zusammen. Wenn das Land neue Männer braucht, dann wären das aber keine Softies... und keine wehleidigen frauenfeindlichen alten Neosexisten, sondern Menschenrechtshardliner.

Mehr Opferschutz, weniger Täterrecht. Mehr Menschenrecht, weniger Sozialarbeit.
Weniger Täterversteher, mehr humane Hardliner.

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Zu den Mutmassungen über die Ursachen siehe:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29934/1.html

Früherkennung von potenziellen Amokläufern?

Aufgrund einer Studie über deutsche Amokläufer sind Psychologen der Meinung, mögliche Täter als bestimmten Risikomerkmalen erkennen zu können Psychologen wollen herausgefunden haben, dass Jugendliche, die Amokläufe oder schwere Gewalttaten an Schulen begehen, vor der Tat anhand von "Risikomerkmalen im Verhalten und in der Kommunikation" erkannt werden könnten. Der Amoklauf sei nur der "letzte Ausweg" aus einer länger schwelenden Krise, die sich an Zeichen erkennen und damit auch präventiv verhindern lasse.